Was ist das erste, was Ihre Mitarbeiter*innen in der Früh machen? Die E-Mails abrufen? Eine ToDo-Liste für den heutigen Tag erstellen? Oder gleich mit dem wichtigsten Telefonat beginnen? Das würden sich zumindest viele Chefs wünschen. ;-)
In Wirklichkeit führt der erste Weg oft direkt mal zur Kaffeemaschine. Es wird auch gemunkelt, dass die Kaffeemaschine die wichtigste Mitarbeiterin in vielen Unternehmen ist!
Und nach einem Tratsch mit den Lieblings-Kollegen geht es dann mit einer dampfenden Tasse Kaffee – oder Tee – an den Arbeitsplatz.
Aber auch im Büroalltag spielen Büroküchen eine wichtige Rolle – sie sind gemütlicher Treffpunkt, Austauschzentrale für den Bürotratsch und entscheidend für das Arbeitsklima!
In vielen Unternehmen ist sie aber nicht mehr als ein Tassenlager und der Standplatz für die Kaffeemaschine.
Worauf Sie bei der Planung Ihrer Büroküche und den Büroküchen-Alltag achten sollten – und was in keiner Büroküche fehlen darf –, erfahren Sie in diesem Artikel.
In vielen Fällen muss eine normale und vor allem günstige Küchenzeile aus dem Möbelhandel als Büroküche herhalten – ist doch schließlich das gleiche, oder?
Eben nicht!
Zwischen Haushaltsküchen und Büroküchen gibt es große Unterschiede in Bezug auf die Anforderungen an Stauraum, aber auch an Schränke und Arbeitsplatte – sie sollten robust und leicht zu reinigen sein.
Während zu Hause oft umfangreich gekocht wird, versorgen sich die Angestellten hier vorrangig mit heißen und kalten Getränken.
Und auch wenn es eine Kantine oder Lokale in der Nähe gibt, nehmen viele ihr Essen lieber mit. Und wärmen es eben in der Büroküche auf.
Darum sind große Schränke für Gläser, Tassen, Besteck und Geschirr, sowie ein größerer Kühlschrank, ausschlaggebend.
Die Arbeitsfläche kann hingegen kleiner ausfallen, weil ja nicht so umfangreich gekocht wird. Hauptsache das viele schmutzige Geschirr hat Platz.
Vor allem aber muss eine Büroküche viel mehr aushalten, denn in einem Unternehmen nützen viel mehr Personen die Küche:
Darum sollten Büroküchen nicht nur stabil und funktional sein, sondern auch ausreichend Stauraum, Tische und Sitzgelegenheiten bieten.
Bevor wir uns um die besonderen Anforderungen einer Büroküche kümmern, schauen wir uns noch kurz die möglichen Küchengrößen für die perfekte Büroküche an.
Wie in privaten Haushalten gibt es auch im Büro unterschiedliche Küchengrößen – ganz nach den individuellen Anforderungen. Egal ob für den Kaffee zum Arbeitsbeginn, die kurze Pause, das gemeinsame Mittagessen oder Team nach Feierabend gerne noch ein wenig zusammensitzt
Die kompakte Miniküche ist immer eine gute Wahl, wenn wenig Platz zur Verfügung steht. Direkt in Büros, Besprechungs- oder Seminar-Räumen werden Miniküchen sind sogar in einem Schrank "versteckt".
Aufgrund ihrer begrenzten Abmessungen bieten sie gerade einmal Platz für Kaffeemaschine und ein paar Tassen, Teller und das dazugehörige Besteck.
Die Teeküche – auch wenn statt dem Wasserkocher meist die Kaffeemaschine im Dauereinsatz ist – dient hauptsächlich zur Versorgung mit heißen und kalten Getränken sowie Snacks.
Häufig werden in Teeküchen eine kurze Küchenzeile oder kleinen Eck-Küche verbaut. Mit Platz für viele Tassen, Teller und Besteck, sowie Vorräte wie Kaffee, Tee, Obst und kleine Snacks.
Oft ist auch ein kleiner Mini-Kühlschrank zum Kühlen der Milch verbaut.
Gekocht wird in Tee- bzw. Kaffeeküchen aber nicht ... wenn überhaupt maximal etwas in der Mikrowelle aufgewärmt.
Vor allem in größeren Büros oder hippen StartUps finden sich statt abgetrennter Teeküchen stylisch gestaltete Kaffee-/Tee-Bars.
Hier können sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur treffen und tratschten, sondern in einem bequemen – und repräsentativen – Ambiente auch Projekte besprechen und neue Ideen austauschen. Und auch Gäste werden hier mit einer Tasse Kaffee oder Tee empfangen.
Eben wie in einer Bar ... aus Rücksicht auf die Arbeitskollegen wird hier aber nur äußerst selten etwas aufgewärmt.
Büroküchen sind am ehesten mit kleinen Küche zu Hause vergleichbar.
Hier werden mitgebrachte – oder bestellte – Speisen aufgewärmt und auch schon mal gekocht. Und natürlich wird hier gemeinsam gegessen.
Darum sind sie neben einem größeren Essbereich auch mit den üblichen Küchengeräten ausgestattet: ein größerer Kühlschrank, Mikrowelle, Herd, Kochfeld und Backofen.
Und bieten ausreichend Platz für Vorräte, Tassen, Gläser, Geschirr und Besteck – aber auch ein paar Töpfe, Pfannen und Kochutensilien.
Hier ist alles eine Nummer größer – und gekocht wird von nicht mehr von den Mitarbeitenden selbst, sondern von eigens angestelltem Küchenpersonal.
Darum sind Kantinen auch mit professionellen Großküchen ausgestattet und bieten zahlreiche Sitzplätze – viel mehr als "normale" Büroküchen.
Die Ausstattung einer Büroküche richtet sich nicht nur nach der Funktion und der Mitarbeiter-Anzahl, sondern auch ganz nach den individuellen Anforderungen eines jeden Unternehmens.
Bevor sie eine Büroküche planen, sollten Sie sich Gedanken über folgende Punkte machen und dies im Bedarfsfall auch mit Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besprechen:
Je nach Anzahl der Mitarbeitenden brauchen Sie oft mehr Platz, als Sie vielleicht denken.
Denn viele berücksichtigten zwar den Platz für die Kaffeemaschine und einen Wasserkocher. Vergessen aber den größeren Stauraum für Tassen, Gläser, Teller sowie Besteck.
Auch genügend Platz auf der Arbeitsfläche für gebrauchtes Geschirr auf der Arbeitsplatte unterschätzen viele. Denn wenn der Geschirrspüler gerade läuft oder noch nicht ausgeräumt ist, wo wird das schmutzige Geschirr meist abgestellt?
Auch für die Vorräte der Mitarbeiter, etwa eigene Teesorten, Naschereien, Lieblingsmüslis oder Snacks sollen genügend Platz zur Verfügung stehen ... sofern sie diese nicht direkt am Arbeitsplatz in der eigenen "Schokoladen-Schublade" lagern.
Hier stellt sich auch die Frage, was Sie als Unternehmen zur Verfügung stellen: Kaffee, Tee, Milch und Milchersatz, Getränke, Obst und kleine Naschereien sowie Essig, Öl, Salz und Pfeffer. Natürlich braucht auch das seinen Platz. (Auch wenn das mal etwas mehr kostet, bringt es viel für die Motivation!)
Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, denn die Antwort ist von individuellen Gegebenheiten abhängig:
Nur mit diesen Fragen kann auch die richtige Kühlschrank-Größe bestimmt werden.
Wie schon angesprochen, sollten Sie Ihren Mitarbeitern auch die Möglichkeit geben, in der Küche zusammenzusitzen und essen zu können. Das sorgt für eine entspannte Arbeitsatmosphäre und Motivation.
Auch wenn sie etwas mehr Platz benötigen, haben sich hier mehrere kleine Tische gegenüber einem großen Gemeinschaftstisch bewährt. Denn manchmal möchte man einfach mal für sich sein oder nur mit seinen Lieblingskollegen die Pausenzeit verbringen.
Richte Sie sich bei den Sitzmöglichkeiten ganz nach dem Bedarf ihrer Mitarbeiter: Wie viele Personen nutzen die Küche gleichzeitig zum Essen? Und werden auch mal größere Besprechungen oder gar Feiern in der Küche abgehalten?
Die wichtigsten Geräte – sozusagen die Grundausstattung – in einer gut ausgestatteten Büroküche sind sicherlich der Kaffeevollautomat und der Geschirrspüler.
Je nach Bedarf stehen auch Wasserkocher und Mikrowelle hoch im Kurs.
Und abhängig von der Unternehmensgröße und Anzahl der "Köch*innen" gerne auch mehrere (!) Mikrowellen.
Und natürlich darf ein Kühlschrank in der passenden Größe nicht fehlen. Dieser sollte auf jeden Fall auch ein (kleines) Gefrierfach für Fertiggerichte oder Eis haben.
Ob auch ein Kochfeld und Backofen benötigt werden, hängt ganz von den Anforderungen und dem Kochverhalten Ihrer Mitarbeiter ab. In diesem Fall braucht es auch eine leise und zugleich leistungsstarke Dunstabzugshaube – damit die übrigen Mitarbeiter im Büro nicht gleich riechen, was gekocht wird.
Bei den Geräten sollte der Preis auf jeden Fall eine Nebensache sein: Für einzelne Abteilungen oder kleine Büros reichen noch Haushaltsgeräte. Aber für größere Unternehmen lohnt sich hingegen die Investition in hochwertige Geräte. Schließlich werden diese hier viel öfters benutzt als zu Hause und günstige Geräte kommen hier sehr schnell an ihre Grenzen. Und müssen entsprechend oft repariert oder gar ersetzt werden.
Da sich der Umfang der gekochten Gerichte in Grenzen halten wird, brauchen Sie zumindest hier keine großartige Ausstattung. Neben ein paar scharfen Messern und Schneidbrettern kommen je nach Bedarf noch große und kleine Töpfe und Pfannen sowie zwei bis drei Salatschüsseln dazu. Und auch die üblichen Küchenhelfer sollten nicht fehlen.
Gläsern, Tassen, Tellern und Besteck sollten sowieso in ausreichender Menge vorhanden sein.
Für Notfälle empfehlen wir auch die Telefonnummern von Feuerwehr, Rettung und vor allem von verschiedenen Lieferdiensten in der Küche gut sichtbar zu platzieren.
Alles was beim Kaffeemachen und Zubereiten übrig bleibt, muss auch irgendwohin.
Und je mehr Personen die Küche nutzen, desto mehr Abfall entsteht.
Dementsprechend groß sollten Sie den Platz für die Küchenabfälle einplanen – wir empfehlen speziell dafür geeignete Abfallsysteme.
Worauf sollten Sie bei der Planung achten? Welche Details sind wichtig, wenn sie eine Büroküche einrichten?
Fragen Sie sich, welche Aufgabe die neue Büroküche erfüllen soll:
Je nach Bedarf ergibt sich dann die notwendige Raumgröße und Ausstattung.
Vor allem die Mitarbeiter-Anzahl hat große Auswirkung auf die Küchengröße (in Bezug auf Stauraum) und des ganzen Raumes (in Bezug auf die notwendigen Sitzplätze).
Auch wenn dieser Punkt die Planung nur marginal beeinflusst, sollten Sie bereits in der Planungsphase darüber nachdenken: Wer sorgt für Sauberkeit und Ordnung in der zukünftigen Büroküche: die Mitarbeiter selbst (etwa mit einem Küchenputzplan) oder Reinigungspersonal? Und wer sorgt für Nachschub (Kaffee, Milch, Reinigungsmittel)?
Dahingehend haben sich bebilderte Anleitungen für die Bedienung des Geschirrspülers oder die Reinigung der Kaffeemaschine bewährt. Denn oft ist das mit der Eigenverantwortung so ein Thema. Was ist, wenn die Mitarbeiter die Küche nicht in Ordnung halten oder gar der Küchenputzdienst nicht zufriedenstellend funktioniert?
Damit alles seinen Platz hat und auch behält, können Sie auch einen Ordnungplan für Regale und Kühlschrank erstellen.
Ein großes Thema sind dabei Geschirrspüler und Kühlschrank:
Wohin mit dem schmutzigen Geschirr, wenn der Geschirrspüler gerade läuft? Und wer räumt das schmutzige Geschirr dann ein?
Im Kühlschrank bleibt gerne mal das eine oder andere liegen. Wie wird in diesem Fall gehandelt? Wer entsorgt abgelaufenes oder "pelziges" Essen?
In vielen Unternehmen gibt es einen organisierten Küchendienst bei dem jeder Mitarbeiter mal dran ist. Der Küchendienst ist natürlich Arbeitszeit und keine Freizeit- oder Pausenbeschäftigung!
Manche Mitarbeiter*innen übernehmen auch gerne gewisse Zuständigkeiten. Da gibt es dann den Geschirrspül-Manager oder die Kaffeemaschinen-Beauftragte. In diesem Fall ist natürlich selbstverständlich, dass Sie als Führungskraft diese freiwilligen Tätigkeiten auch regelmäßig honorieren!
Küchenregeln sind die optimale Lösung, damit in der Büroküche kein Frust oder sogar Streit aufkommt! [Fotos: Unsplash (li.), Pixabay (re.)]
Sie sehen, auch abseits der Büroküchen-Planung gibt es vieles zu berücksichtigen.
Wenn es trotz aller Überlegungen und Abmachungen zu Unzufriedenheit oder gar Streitereien kommt, erleichtern Küchenregeln und gerechte Sanktionen die angespannte Situation. (Hier können Sie vorbereitete Küchenregeln und Küchendienst-Aufgaben herunterladen.)
Tipp: Stellen Sie ein kleines Sparschwein in die Küche. Bei jedem Fehlverhalten gehen 50 Cent oder 1 Euro „als Strafe“ in die Gemeinschaftskassa. Dieses Geld kann dann in einen gemeinsamen Ausflug, Getränke oder eine Runde Eis verwenden werden – wichtig ist nur, dass ALLE Mitarbeiter*Innen was davon haben!
Für viele Unternehmen ist die Büroküche "nur" zum Kochen und Essen da. Sie ist aber noch viel mehr!
Sie ist ein Ort zum Entspannen, Durchatmen und gemeinschaftlichen Tratschen.
Oft sprechen die Mitarbeiter auch in den Pausen über die Arbeit. Und nicht immer mit den direkten Kollegen. So entstehen in entspannter Atmosphäre auch mal kreative Ideen und interessante Ansätze aus einem andern Blickwinkel.
In kleineren Unternehmen wird auch gerne mal zusammen gekocht. Das fördert die Gemeinschaft und stärkt das Betriebsklima.
Darum sollte die Küche auch den Anforderungen der Mitarbeiter entsprechend ausgestattet und auch groß genug sein.
Aber auch die Sauberkeit und Ordnung sollte immer ein Thema sein.
Wenn sie alles beachten, macht die gemeinsame Pause gleich viel mehr Spaß!
Verfasst am: 31.07.2023, überarbeitet am 27.02.2024